Winterberg. (pst) Es war ein überzeugender Auftritt der drei Skeletoni des NWBSV beim BMW IBSF Weltcup in St. Moritz. Seine bisher starke Saison krönte der Winterberger Alexander Gassner. Auf der Schweizer Natureisbahn holte der Routinier seinen ersten Weltcupsieg. Am Ende lag Gassner nach zwei Läufen eine hundertstel Sekunde vor dem Letten Martins Dukurs, der nach dem ersten Durchgang noch zwei Zehntel Vorsprung hatte. Dritter wurde der koreanische Olympiasieger Yun Sung-bin, der in St. Moritz erstmals in dieser Saison im Weltcup am Start war. Die anderen beiden BSD-Starter Christopher Grotheer und Felix Keisinger landeten auf den Plätzen sechs und sieben.
„Ich bin einfach nur happy“, sagte der sichtlich ergriffene Gassner direkt nach dem Rennen. Der Athlet des BSC Winterberg erklärte: „Es war ein schweres Rennen bei den Schneebedingungen. Es war schon im ersten Lauf eng beieinander und superspannend. Im zweiten Lauf habe ich dann versucht, Höhe in der Horse-Shoe-Kurve zu bekommen, um möglichst viel Speed in den unteren Teil mitzunehmen. Das ist mir super gelungen. Das war nur ein Zentimeter bis zum Holz. Mein Dank gilt den Trainern, die auch bei minus 24 Grad im Training mehrere Stunden an der Bahn standen, um uns zu unterstützen.“ Mit dem Weltcupsieg bleibt Gassner auf Platz zwei in der Gesamtwertung und verkürzte den Abstand auf Martins Dukurs um 15 Punkte. „Martins ist ein Idol in unserer Sportart. Es geht mir nicht darum ihn einzuholen, ich hätte vor der Saison nicht gedacht, dass ich soweit oben stehe. Aber ich bin in diesem Winter motivierter denn je“, sagte Sieger Gassner.
Bestes Weltcupergebnis für Hannah Neise überhaupt
Auch bei den Frauen gab es mit dem Erfolg der Weltmeisterin Tina Hermann vom WSV Königssee in St. Moritz einen deutschen Sieg. 32 Hundertstel Vorsprung hatte sie am Ende vor der Weltcupführenden aus Österreich, Janine Flock. Direkt dahinter landeten die beiden NWBSV-Athletinnen Jaqueline Lölling (RSG Hochsauerland) und Hannah Neise (BSC Winterberg) als Dritte und Vierte. „Es gibt noch Reserven am Start und in der Bahn. Mit dem Resultat bin ich zufrieden, aber von der Leistung her könnte es noch einen Schritt nach oben gehen“, meinte Lölling selbstkritisch. Ihr Rückstand auf Hermann betrug 86 Hundertstel. Über eine Sekunde zurück zur Spitze und fast drei Zehntel hinter Lölling lag Hannah Neise. Nach dem ersten Lauf war sie noch Achte. Mit der zweitbesten Laufzeit im zweiten Durchgang fuhr die Schmallenbergerin aber noch zu ihrer besten Weltcupplatzierung überhaupt. Neise meinte: „Nach dem ersten Lauf hätte ich damit nicht gerechnet und war ziemlich unzufrieden. Ich habe mir aber gedacht, jetzt greifst du im zweiten Lauf voll an. Dass es aber so gut läuft, hätte ich nicht erwartet.“
Das erfolgreiche Abschneiden möchten Gassner und Lölling nächsten Freitag beim Heim-Weltcup am Königssee bestätigen. Hannah Neise hingegen bleibt noch eine Woche in St. Moritz und möchte dort bei der Junioren-Weltmeisterschaft einen vierten Startplatz für die große WM in Altenberg für das deutsche Skeleton-Team sichern. Das gelingt ihr allerdings nur mit einem Titelgewinn. Unmöglich ist das nicht, sie gehört nach dem Weltcupergebnis zu den Favoritinnen bei der JWM.