Jacqueline Pfeifer meistert Selektion frühzeitig

Felix Seibel muss nachsitzen und kämpft gegen Lukas Nydegger um letzten Platz im Skeleton-Weltcup-Team

Winterberg (pst). – Während Olympiasiegerin Hannah Neise (BSC Winterberg) nach Platz drei im Gesamtweltcup des Vorwinters für diesen Winter im deutschen Skeleton-Weltcup-Team gesetzt war, mussten Jacqueline Pfeifer (RSG Hochsauerland) und Felix Seibel (BRC Hallenberg) in der Selektion um die freien Plätze kämpfen. Die Ausscheidung endete für die beiden Aktiven des Nordrhein-Westfälischen Bob- und Schlittensportverbandes unterschiedlich.
Während sich Pfeifer nach den ersten beiden Selektionsrennen im norwegischen Lillehammer den Platz im Weltcup-Kader sicherte, muss Seibel nach dem dritten und vierten Ausscheidungsrennen in der VELTINS-EisArena in Winterberg nachsitzen. Pfeifer hatte mit einem Sieg und einem zweiten Platz in Norwegen genau wie Susanne Kreher (BSC Sachsen Oberbärenburg) überzeugt und war daher auf ihrer Heimbahn „nur“ Vorläuferin. Die Brachbacherin sagte nach ihrem letzten Vorlauf in Winterberg: „„Ich bin sehr froh, wie alles gelaufen ist. Die letzten Wochen waren sehr intensiv und anstrengend. Aber es ist ja für einen guten Zweck, und ich freue mich auf alles, was jetzt kommt. Olympische Spiele sind immer ein Highlight, das wären meine dritten Spiele, wenn es klappt.“ Neise war ebenfalls im Vorlauf unterwegs und berichtete über die ersten Wochen auf dem Eis: „„Meine Form wird besser, und mit meinen Startzeiten bin ich nach dieser anstrengenden Woche auch zufrieden. Die ersten Wochen sind immer die anstrengendsten, und auch in Cortina wird es für den Kopf herausfordernd, weil es eine neue Bahn ist.“
Für die deutschen Skeletoni geht es nun auf die kommende Olympiabahn nach Cortina d’Ampezzo, wo sich die Bahn angeeignet wird. Für Felix Seibel geht es dabei, um noch viel mehr. In Italien wird am 15. Oktober zwischen dem Sauerländer und Lukas Nydegger (RC Berchtesgaden) am 15. November ein finales Rennen stattfinden. Die beiden kämpften bereits in Winterberg um den letzten Platz im Weltcup, nachdem sich Felix Keisinger (WSV Königssee) mit den zwei Siegen in Lillehammer zu den beiden gesetzten Christopher Grotheer (BRC Thüringen) und Axel Jungk (BSC Sachsen Oberbärenburg) gesellt hatte. Nydegger und Seibel waren in Norwegen jeweils Zweiter und Dritter geworden. Auch in Winterberg erzielten sie dieselben Platzierungen. Am ersten Selektionstag gewann Nydegger nach zwei Läufen mit einem Vorsprung von sieben hundertstel Sekunden vor Seibel. Der Hallenberger zeigte sich dann aber am zweiten Selektionstag in Winterberg bärenstark und distanzierte Nydegger mit über sieben zehntel Sekunden. Somit haben die Skeletoni in vier Rennen identische Platzierungen erzielt. Daher bittet Bundestrainer Christian Baude die beiden in Italien zum direkten Duell. Baude erklärt: „Das ist denke ich die fairste Entscheidung, da beide Athleten in den Selektionen gleich stark waren und sie nun auf der Olympiabahn die Chance haben, sich den Startplatz zu sichern.“ Seibel sagte zu seiner Leistung in den letzten beiden Selektionsrennen: „Winterberg hatte ich eigentlich die ganze Woche gut im Griff. Gestern habe ich bei der Kufenwahl leider danebengegriffen. Da war es deutlich schneller als erwartet.“ Nun heißt es für den Hallenberger in Italien die richtige Kufe unter dem Schlitten zu haben, um die Hoffnung auf den Start im Weltcup und für Olympia weiter zu hegen.

Foto: Philip Stallmeister / NWBSV