Yanqing. (pst) Vier Medaillen, davon zweimal Gold, einmal Silber und einmal Bronze, dazu zwei vierte und zwei achte Plätze: Nie waren Athleten des Nordrhein-Westfälischen Bob- und Schlittensportverbandes (NWBSV) so erfolgreich bei Olympischen Winterspielen wie jetzt im Eiskanal von Yanqing.
Den Auftakt im Medaillenreigen für den NWBSV machte Skeletonpilotin Hannah Neise, die sensationell Gold gewann. Die 21-jährige Athletin des BSC Winterberg hatte zuvor noch nie bei einem Weltcup oder einer Weltmeisterschaft auf dem Podium gestanden. „Sie hat das sehr gut gemeistert. Die Fahrten waren super“, lobte Heimtrainer Peter Meyer. Auch wenn die anderen beiden NWBSV-Skeletoni Jacqueline Lölling (RSG Hochsauerland) und Alexander Gassner (BSC Winterberg) als jeweils Achte mit der Medaillenvergabe nichts zu tun hatten, war Meyer zufrieden mit deren Abschneiden. Er sagte warum: „Mit Platz Acht haben sich beide für die nächste Saison ihren Platz im Olympiakader gesichert. Das ist sehr gut und wichtig.“ Damit haben alle drei NWBSV-Skeletoni Anspruch auf die höchste Förderstufe.
Das zweite NWBSV-Gold sicherte sich Bobpilotin Laura Nolte, ebenfalls vom BSC Winterberg, mit Anschieberin Deborah Levi (SC Potsdam). Die weiteren Bobmedaillen für den NWBSV gewannen die BSC-Anschieber Matthias Sommer mit Bronze im Zweierbob von Christoph Hafer (BC Bad Feilnbach) und am Abschlusstag Christopher Weber mit Silber im Viererbob von Johannes Lochner (BC Stuttgart Solitude). Als Vierte im Monobob für Nolte und im Viererbob für Sommer gab es weitere herausragende Platzierungen. Der Winterberger Heimtrainer Andreas Neagu zeigte sich sehr zufrieden mit dem Abschneiden in China. Der Stützpunkttrainer sagte: „Das war sehr gut. Natürlich freut es mich für alle, aber besonders für Matthias. Er ist schon so lange dabei. Er hat sich nach seiner langen Verletzung zurück gekämpft.“
Ein erstes Fazit zog das Präsidium des NWBSV. Verbandspräsident Winfried Stork sprach von einem sensationellen Erfolg bei den Spielen von Peking. „Der lange Aufbauweg hat sich gelohnt. Mein Dank geht an alle Beteiligten, die zu diesen herausragenden Erfolgen beigetragen haben.“ Vizepräsident Alois Schnorbus ergänzte: „Nicht vergessen wollen wir die beiden Olympiateilnehmerinnen Leonie Fiebig (BSC Winterberg) und Kira Lipperheide (TV Gladbeck), die zwar nicht aktiv am Wettbewerb beteiligt waren, aber als Ersatzanschieberinnen jederzeit einsatzbereit die drei deutschen Frauenbobteams abgesichert haben. Auch ihnen gebührt Dank und Anerkennung.“
Zu den Bob- und Schlittensportdisziplinen ist generell anzumerken, dass Rennrodel, Skeleton und Bob mit neun Goldmedaillen in zehn Wettbewerben und 16 Medaillen insgesamt erheblichen Anteil am zweiten Platz für Deutschland im Medaillenspiegel hinter Norwegen haben. Die Skandinavier stellten mit 16 Goldmedaillen einen neuen Rekord für Winterspiele auf, für das Team Deutschland stehen zwölf Goldmedaillen zu Buche.
Die Städte Winterberg, Olsberg und Schmallenberg, der Hochsauerlandkreis sowie der NWBSV und die beteiligten Vereine werden gemeinsam die Olympioniken am 12. März in Winterberg offiziell empfangen.