Sieg für Stephanie Schneider mit Anschieberin Leonie Fiebig

BSC-Pilotin Laura Nolte verpasst in St. Moritz Weltcupführung mit Platz sechs/ Johannes Lochner verpasst mit dem Anschieber des BSC Winterberg Christoph Weber einen Podiumsplatz im Viererbob hauchdünn

St. Moritz. (pst) Leonie Fiebig vom BSC Winterberg bleibt als Anschieberin Garant für Topplatzierungen. Mit Rückkehrerin Stephanie Schneider (WSC Oberwiesenthal) als Pilotin gewann das Duo nach dem Erfolg von Innsbruck vor Weihnachten auch in St. Moritz. Nachdem klar war, dass die bis dahin Weltcupführende Kim Kalicki in der Schweiz nicht starten würde, ging es auf der Natureisbobbahn im Oberengadin auch um die Führung im Gesamtweltcup. Diese lag sogar für Laura Nolte vom BSC Winterberg nach den jüngsten Erfolgen trotz des Sturzes und null Punkten zu Saisonbeginn in Sigulda im Bereich des Möglichen. Doch in einem packenden Wettbewerb sollte es anders kommen. 

Bereits der erste Lauf bot Spannung pur. Nur sechs hundertstel trennten die ersten fünf Plätze. Vorne lag Olympiasiegerin Mariama Jamanka (BRC Thüringen), die in St. Moritz mit der ursprünglich aus Dortmund stammenden Anschieberin Vanessa Mark (Eintracht Wiesbaden) unterwegs war. Laura Nolte lag in Lauerstellung auf Platz sechs. Schneider und Fiebig waren nach dem ersten Durchgang noch Dritte mit knappen drei Hundertstel Rückstand. Mit einem starken zweiten Lauf sicherte sich Schneider in ihrem zweiten Weltcupeinsatz in diesem Winter den zweiten Sieg. Mit Saisonrekord 1:07,99 Minute gelang ihr der einzige Lauf unter 1:08,00. Zweite wurde die US-Amerikanerin Elana Meyers Taylor vor der Schweizerin Melanie Hasler.

Die Natureisbahn in St. Moritz ist der längste Track des Weltcups und somit bedeuten zwischenzeitliche Führungen nicht viel. Das musste auch Laura Nolte erkennen, die in beiden Läufen Sechste wurde und auch im Gesamtklassement stand Rang Sechs zu Buche. Im ersten Durchgang hatte sie bei der letzten Zwischenzeit noch die zweitbeste Zeit. Bei den Starts waren die Pilotin des BSC Winterberg und Anschieberin Deborah Levi (SC Potsdam) vorne mit dabei. „Beim Start hätten wir beim ersten Lauf noch ein bisschen weiter rennen können, dann wäre noch ein bisschen mehr drin gewesen. Im ersten Lauf waren zu viele Fehler drin. Der zweite Lauf war deutlich besser. Er hat aber nicht mehr gereicht, um noch aufzuholen“, sagte Nolte, die bereits vor einer Woche sagte, dass ihr Fokus nicht auf dem Sieg des Gesamtweltcups liegt: „Dafür fahre ich zu wenig Rennen.“ In der Gesamtwertung zum BMW IBSF Weltcup ist vor den beiden letzten Rennen nun die Österreicherin Katrin Beierl nach ihrem zehnten Rang von St. Moritz und 1122 Punkten an der Spitze. Nolte liegt mit 1061 Punkten als Zweite dahinter.

Für Nolte liegt das Hauptaugenmerk auf den beiden kommenden Weltmeisterschaften des Winters. Schließlich war das Rennen in St. Moritz die Generalprobe für die Junioren-Weltmeisterschaft, die am kommenden Freitag, 22. Januar, an gleicher Stelle stattfindet. Bereits nach ihrem Erfolg in Winterberg in der Vorwoche erklärte Nolte, dass die Junioren-Konkurrenz nicht zu unterschätzen sei. Neben teaminternen Kontrahentinnen wie Lisa Buckwitz erwartet sie die Schweizerin Hasler mit vorne. Pilotin Buckwitz gewann am Freitag in Innsbruck das Europacuprennen mit der Anschieberin des BSC Winterberg Cynthia Kwofie. Eine Woche zuvor musste sich Buckwitz in Altenberg nur Stephanie Schneider geschlagen geben. Nolte hat von Bundestrainer René Spies den Auftrag, in St. Moritz mit dem Gewinn des WM-Juniorentitels den vierten deutschen Startplatz für die „große“ WM in Altenberg zu ergattern. Die Pilotin sagt zum Rennen am kommenden Freitag: „Ich muss hier in der Bahn in St. Moritz in der Woche ein paar Kleinigkeiten erarbeiten. Melanie Hasler war heute sehr stark.“

Nach dem erneuten Erfolg von Francesco Friedrich am Samstag im Zweierbob gewann der Sachse auch im Viererbob. In der Vierercrew von Johannes Lochner vom BC Solitude Stuttgart war mit Christopher Weber auch ein Anschieber des BSC Winterberg dabei. Nach dem fünften Platz bei der Viererpremiere am Vorwochenende verpasste Lochner dieses Mal das Podium mit Platz vier hauchdünn. Ganze fünf Hundertstel fehlten zum Kanadier Justin Kripps. Zweiter wurde der Österreicher Benjamin Maier, der auch schon in Winterberg auf dem Podium stand. Christoph Hafer holte mit dem dritten deutschen Bob Rang neun.