Winterberg ehrt seine Olympiateilnehmer

Goldmedaillen von Hannah Neise und Laura Nolte glänzten in der Sauerländer Sonne

Winterberg. (pst) Der neu gestaltete Winterberger Kurpark und herrliches Frühlingswetter boten die perfekte Kulisse für den Empfang der heimischen Olympiateilnehmer. So strahlten die Goldmedaillen von Hannah Neise (Skeleton) und Laura Nolte (Zweierbob Frauen) im Glanz der Sauerländer Sonne besonders hell.

Auch wenn corona- und urlaubsbedingt nicht alle Aktiven, die in China mit dabei waren, den Weg nach Winterberg gefunden hatten, waren reichlich Zuschauer vor Ort. Per Videoschaltung meldeten sich aber alle Verhinderten. Anschieber Matthias Sommer vom BSC Winterberg, der im Zweierbob von Pilot Christoph Hafer (BC Bad Feilnbach) Bronze geholt hatte, war sogar aus Mexiko zugeschaltet. Die weiteren Olympioniken Christopher Weber (Silber Viererbob), Deborah Levi (Gold Zweierbob), Jacqueline Lölling (8. Platz Skeleton), Alexander Gassner (8. Platz Skeleton), Leonie Fiebig (Ersatzanschieberin) und Dr. Martin Nieswand (Mannschaftsarzt) waren entweder auf der Bühne oder per Video zugeschaltet.
Neben der lokalen Spitze von Politik und Verwaltung mit Bürgermeister Michael Beckmann, Landrat Dr. Karl Schneider, den heimischen Bundestagsabgeordneten Friedrich Merz, Carl-Julius Cronenberg und Dirk Wiese sowie dem Landtagsabgeordneten Matthias Kerkhoff erwiesen ranghohe Sportfunktionäre aus Nordrhein-Westfalen und den Bundesverbänden BSD und DOSB den heimischen Kufensportlern die Ehre und zollten deren Leistungen hohe Anerkennung. „Hier ist das Herz, hier schlägt der Puls des nordrhein-westfälischen Wintersports“, lobte beispielsweise Stefan Klett, Präsident des Landessportbundes NRW.

Der Präsident des Bob- und Schlittenverbandes für Deutschland (BSD Andreas Trautvetter, der eigens aus Thüringen zum Olympiaempfang nach Winterberg gereist war, erklärte: „Die Athleten haben die Ehrung verdient. Ich bin stolz auf die Sportlerinnen und Sportler, Betreuer und Trainer.“ Den Grundstein für die Erfolge mit 16 Medaillen im olympischen Eiskanal sieht Trautvetter in der Basisarbeit der Stützpunkte wie in Winterberg. Mit dem Vorsitzenden des Deutschen Olympischen Sportbundes, Thomas Weikert, war der höchste deutsche Sportfunktionär ebenfalls in das Sauerland angereist. Er betonte: „Ohne Stützpunkte geht es nicht.“ Der ehemalige Tischtennisbundesligaspieler sagte: „Olympische Spiele werden für Sportler gemacht. Nachhaltigkeit ist ein Problem, aber das wird sich ändern.“

„Es waren tolle Jahre“
Im Rahmen der Ehrung gab es zahlreiche lobenden Worte und Gratulationen, auch für Bobbundestrainer René Spies, der zum zweiten Mal bei Olympischen Spielen verantwortlich war für ein äußert erfolgreiches Team. Der Winterberger war per Video zugeschaltet und gab das Lob weiter: „Es waren tolle Jahre mit einer herausragenden Mannschaft, mit der es Spaß gemacht hat zu arbeiten.“

Den gesellschaftlichen Aspekt des Leistungssports sprach der Vorsitzende der Sportstiftung NRW Dr. Ingo Wolf an: „Es geht uns um mündige Athleten. Wir wollen, dass die Athleten etwas zurückgeben als Vorbild und nicht nur als Sportler.“ Die vier anwesenden Sportlerinnen Jacqueline Lölling (RSG Hochsauerland), Hannah Neise, Laura Nolte und Leonie Fiebig (alle BSC Winterberg) gaben dann auch ganz viel zurück. Mit viel Freude präsentierten sich nicht nur die beiden Goldmedaillengewinnerinnen Neise und Nolte. Neben dem Eintrag ins Goldene Buch der Stadt Winterberg beim anschließenden Ausklang in der Stadthalle Oversum, dem Anschneiden der Olympiatorte des Winterberger Konditors Walter Krämer und vielen weiteren Ehrungen stand vor allem der persönliche Kontakt mit der Basis im Vordergrund. Gerne wurden Autogramm- und Fotowünsche erfüllt. Freudestrahlend nahmen die Sportlerinnen auch die selbstgebastelten Goldmedaillen der Kinder des Edith-Stein-Kindergartens entgegen, genauso wie die wertvollen Gläser mit persönlicher Gravur der VELTINS-Brauerei, die von Nachwuchsrodlern des Stützpunkts überreicht wurden.

Der Interimsvorsitzende des gastgebenden BSC Winterberg bedankte sich bei allen freiwilligen Vereinshelferinnen und -helfern für die Unterstützung bei der Organisation des Olympiaempfangs.

Überschattet wurde der Olympiaempfang vom Krieg in der Ukraine. Darauf verwies Winterbergs Bürgermeister Michael Beckmann bereits bei der Eröffnung. Für die Kriegsopfer wurde ein Teil des Catering-Erlöses gespendet, zusätzlich war eine Spendenbox aufgestellt. Das Organisationskomitee wird die eingegangenen Spenden verdoppeln. Zu Ehren und aus Solidarität zum ukrainischen Volk wurde eine Gedenkminute abgehalten und die Hymne des angegriffenen Landes gespielt. Eine symbolische Friedenstaube wurde mit blau-gelben Luftballons in den Himmel geschickt.


Bild: Die Sportfunktionäre und Olympiateilnehmer genossen die Atmosphäre im Winterberger Kurpark: Thomas Weikert (Präsident DOSB/von links), Leonie Fiebig (Anschieberin Bob BSC Winterberg), Jacqueline Lölling (Skeleton RSG Hochsauerland), Dr. Martin Nieswand (Teamarzt BSD), Stefan Klett (Präsident LSB), Laura Nolte (Bobpilotin BSC Winterberg), Hannah Neise (Skeleton BSC Winterberg), Dr. Ingo Wolf (Vorsitzender Sportstiftung NRW) und Winfried Stork (Präsident NWBSV). – Foto:  Philip Stallmeister