Der Nordrhein-Westfälische Bob- und Schlittensportverband e.V. (NWBSV) ist im Jahr 1956 gegründet worden. Er hat seinen Vereinssitz in Winterberg im Hochsauerland. Im NWBSV sind die drei olympischen Sportarten Bob, Rennrodeln und Skeleton organisiert. Als Landesfachverband im Landessportbund NRW und als Landesverband im Bob- und Schlittenverband für Deutschland (BSD) fördert der NWBSV den Bob- und Schlittensport und unterstützt seine Mitgliedsvereine BSC Winterberg, BRC Hallenberg, RSG Hochsauerland, SC Fredeburg/Abteilung Rodel, TV Gladbeck/Abt. Kufe sowie als außerordentliches Mitglied aus Rheinland-Pfalz den TuS Hachenburg/Abt. Kufe.
Aus diesen Vereinen gehen regelmäßig erfolgreiche Sportlerinnen und Sportler hervor. Aktive aus NWBSV-Vereinen haben an Olympischen Winterspielen, erstmals 1980 in Lake Placid mit dem Viererbobteam von Alois Schnorbus (BSC Winterberg), bis zuletzt 2022 in Peking/Yanqing (China) ununterbrochen teilgenommen und dabei insgesamt elf Medaillengewinne, davon 4 x Gold, erzielen können. Die erste Goldmedaille für den NWBSV gewann 1998 in Nagano (Japan) Marco Jakobs (BSC Winterberg) als Bobanschieber mit Pilot Christoph Langen. Weitere Goldmedaillen gewannen im Zweierbob der Frauen 2006 in Turin/Cesana (Italien) Sandra Kiriasis/Anja Schneiderheinze (BSC Winterberg), ebenfalls im Zweierbob der Frauen 2022 Laura Nolte/Deborah Levi sowie 2022 im Skeleton Hannah Neise (alle BSC Winterberg). Die erste Olympiamedaille für den NWBSV überhaupt gewannen 1992 in Albertville (Frankreich) die Rennrodel-Doppelsitzer Yves Mankel/Thomas Rudolph (BSC Winterberg) und die erste deutsche olympische Medaillengewinnerin im Skeleton war im Jahr 2012 in Vancouver/Whistler (Kanada) Kerstin Szymkowiak von der RSG Hochsauerland mit dem Gewinn der Silbermedaille. Ihr folgte im Skeleton bei den Olympischen Spielen 2018 in PyeongChang (Südkorea), ebenfalls mit Silber, Jacqueline Lölling (RSG Hochsauerland). An weiteren olympischen Medaillengewinnen zu erwähnen sind im Jahr 2002 in Salt Lake City die Silbermedaille von Bobpilotin Sandra Prokoff sowie die Bronzemedaille von Nicole Herschmann (beide BSC Winterberg) als Bob-Anschieberin von Susi Erdmann.
Die Olympischen Erfolge werden komplettiert durch Silber und Bronze in China 2022 für die Bob-Anschieber Christopher Weber im Team Johannes Lochner und Matthias Sommer (beide BSC Winterberg) im Team Christoph Hafer).
Hinzu kommen zahlreiche Erfolge bei Weltmeisterschaften, Junioren-Weltmeister-schaften oder den Youth Olympic Games. Erwähnenswert ist das überaus erfolgreiche Jahr 1996 von Rennrodlerin Jana Bode, als sie den WM- und den EM-Titel sowie den Gesamtweltcup gewann. Als ein historischer Erfolg herauszustellen ist die Goldmedaille bei der ersten Rennrodel-Weltmeisterschaft im Frauen-Doppelsitzer im Jahr 2022 von Cheyenne Rosenthal (BSC Winterberg), zusammen mit ihrer Partnerin Jessica Degenhardt (RRC Altenberg). Ein Jahr später konnte das Duo ihren WM-Titel in Oberhof verteidigen und fügte zudem noch den Sprint-WM-Titel hinzu.
Die Leistungsträger des nordrhein-westfälischen Kufensports zählen regelmäßig zu den erfolgreichsten Athleten im bevölkerungsreichsten Bundesland. Als einer der kleinsten Fachverbände in Nordrhein-Westfalen sammelt der NWBSV mit seinen Vereinen so beständig Medaillen und Podestplatzierungen wie kaum ein anderer Verband.
Seit einigen Jahren gibt es eine verbandsübergreifende Zusammenarbeit mit der Leichtathletik, die es ermöglicht, Quereinsteigern ein zusätzliches Angebot zu machen und sie beispielsweise im Bobsport erfolgreich zu integrieren.